RUDOLFSTADT. Mit einem Theaterstück über den Reformator Martin Luther brachten der badische Religionspädagoge Lutz Barth und seine Frau Annette (Linkenheim bei Karlsruhe) dessen Erkenntnis von Gottes Liebe heutigen Zuschauern nahe. Unter dem Titel „Luther schlägt zu“ sind die Eheleute seit 2018 regelmäßig in Deutschland unterwegs. Jetzt traten sie in Rudolstadt (Thüringen) auf, wo Barth im Allianzzentrum in Bad Blankenburg ein Seminar hielt und Luther mit all seinen Stärken und Schwächen zur Sprache brachte. Luther sei oft schwer krank gewesen, damals das Leben hart und kurz, der Tod allgegenwärtig, die Menschen voller Angst vor einem strengen und strafenden Gott. Die Vorstellung von weiteren Leiden nach dem Sterben müsse entsetzlich gewesen sein. Doch Luther habe gesagt, Gott sei ein „glühender Backofen voller Liebe“, so Barth mit einem roten Glasstein veranschaulichend in der Hand. Blicke man durch ihn hindurch, sehe man alles anders. Barth: „Wer Gott als glühenden Backofen voller Liebe erkennt, sieht jetzt alles geprägt durch seine Liebe!“ Als Erinnerung durften jeder Besucher einen roten Glasstein mit nach Hause nehmen. Lutz Barth wirkte vor dem Ruhestand viele Jahre als Leiter der kirchlichen Sinnenarbeit (etwa Ostergarten) in Baden. (mk - Foto: Christina Heger)
PFORZHEIM. Erstmals haben die drei evangelischen Kirchenbezirke im Enzkreis (Raum Pforzheim) – nämlich der „Badischer Enzkreis“ und die schwäbischen Bezirke Mühlacker und Neuenbürg – gemeinsam den Reformationstag gefeiert - mit dem schwäbischen Prälaten Ralf Albrecht (Heilbronn) an der badischen Grenze zu Württemberg, in der Ev. Marienkirche Niefern bei Pforzheim am 31. Oktober 2025. Vor den 120 Besuchern zitierte er Luthers These: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Die Konsequenz daraus lautet für Albrecht: Die Menschen sind nicht dazu berufen, ein „Volk der Nörgler“ oder „Machenmüsser“ zu sein. Christus habe davon befreit. Doch aus dieser geschenkten Freiheit erwachse auch Verantwortung. Jeder Christ solle in seinem Bereich viel Gutes tun und damit ein Zeichen von Gottes Liebe setzen. Die Reformationsfeier wurde auch im Internet übertragen und kann auf dem YouTube-Kanal der Ev. Kirchengemeinde Niefern nachgeschaut werden. (mk)
GRABEN-NEUDORF. Der Ev. Kirchenbezirk Karlsruhe-Land feierte den Thesenanschlag Martin Luthers mit einer zentralen Feier am 31. Oktober 2025 in der großen Ev. Kirche von Graben bei Bruchsal. Zum herausfordernden Thema „Es gibt nur einen Gott! …, dem ich mich anvertrauen kann“ predigte Dekan Dr. Martin Reppenhagen (Ettlingen bei Karlsruhe), die Liturgie hielt Gemeindepfarrer Dr. Michael Willunat. Bezirkschor und Bläser wirkten mit. Dass das Gotteshaus in dieser frommen Gemeinde trotz Werktag vollbesetzt war, erstaunte die „Badischen Neuesten Nachrichten“, die ihren Lesern die Bedeutung der Reformation erklärte. Luther habe kirchliche Missstände angeprangert und das kirchliche Leben nachhaltig verändert, so die Reporterin Simone Tonka. Dekan Reppenhagen hob in seiner Predigt hervor, dass der reformatorische Glaube im persönlichen Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus gründet. Nebst festlichen Klängen ertönte Luthers Trutzlied „Eine feste Burg ist unser Gott“. Diese Hymne der protestantischen Frömmigkeit rufe auch heute zum evangelischen Bekenntnis, so Ortspfarrer Willunat und meinte, dass Reformation auch ein Stück Revolution bedeute. (mk)
BRETTEN. Im Glauben geht es immer um eine Beziehung zwischen Gott und uns Menschen, betonte Prof. Christian Neddens, Direktor der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten, bei der Reformationsfeier 2025 in Bretten. Neddens sprach im Melanchthonhaus Bretten über ein zentrales Glaubensbekenntnis im Alten Testament aus dem fünften Buch Mose (Kapitel 6) und den Satz: „Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft“ (Vers 5) und verwies darauf, dass Gottes menschenzugewandte Liebe auf eine Antwort warte. Der Reformator habe die Glaubensaussagen über Gott im Apostolikum in einen persönlichen Bezug gebracht. Im ersten Artikel vom Schöpfer: „Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat“, im zweiten: „Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöset hat“, und im dritten Artikel vom Hl. Geist: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann.“ Auch heute sei der persönliche Bezug zum dreieinigen Gott das Kennzeichen eines evangelischen Christen und der tragende Grund für den evangelischen Glauben. (mk)
ADELSHOFEN. Was ist „essential“? Um diese Frage drehte sich alles bei der ChurchNight 2025 am Abend des 31. Oktober im Lebenszentrum Adelshofen (Eppingen bei Heidelberg). Rund 600 Jugendliche nahmen in der großen Halle daran teil. In seinem geistlichen Impuls ermutigte Dominik Link aus Bad Wimpfen zu einer konsequenten Nachfolge von Christus, in der Jesus der essentielle Mittelpunkt des Lebens ist. In der Pause verteilten sich die Jugendlichen auf das ganze Gelände des Lebenszentrums zu leckerem Essen und verschiedensten Angeboten. Von Action bis ruhiger Gebetszeit war alles dabei. Nach dem Pausen-Programm nahm die Band „zwei-oder-drei“ mit hinein in die Anbetung des dreieinigen Gottes und führte das Thema damit weiter. „Es war ein gesegneter Abend“, so die Verantwortlichen, ein Abend voller Freude, guter Begegnungen und der Ermutigung zu einem Leben in bewusster Jesus-Nachfolge. (mk)
