GIESSEN. Die universitäre Freie Theologische Hochschule (FTH) in Gießen blickt auf 50 Jahre zurück. Mit jetzt 220 Studenten ist sie eine der größten theologischen Hochschulen im Land. Ihre 1.500 Absolventen stehen im Dienst von Kirchen und christlichen Werken, weltweit in fast 50 Ländern. Als freies Werk wurde sie im Glauben klein begonnen, um eine Alternative zu schaffen zu den liberalen und bibelkritischen Theologischen Fakultäten der Universitäten und lebt von Spenden, erlebt Jahr für Jahr, wie Gott die Finanzen schenkt, die gebraucht werden. Die bibeltreue Hochschule dankte bei einem öffentlichen „Jubiläumstag“ im September für Gottes Treue. In einem Festvortrag vor 200 Gästen aus Theologie, Kirche, Wirtschaft und Politik warnte der Fernsehjournalist Markus Spieker vor einem weiteren Niedergang des Christentums in Europa. Eine seit den 1960-er Jahren rasant fortschreitende „linksliberale Selbstverwirklichung und Marktradikalisierung“ hat laut Spieker zu einem Verlust des sozialen Kapitals wie Vertrauen, Zusammenarbeit oder Gemeinschaft in der Gesellschaft geführt. Werte und Märkte seien dereguliert worden. Das habe den sozialen Zusammenhalt geschwächt und die Gesellschaft stärker gespalten. Das Christentum als eine gemeinsame Klammer spiele eine immer kleinere Rolle. Dem müssten Christen und Gemeinden entgegenwirken. Daher sei es wichtig, dass es gut ausgebildete Theologen gebe. Sie sollten vor allem auf Gott und die Ewigkeit fixiert sein sowie von der Liebe und Schönheit Gottes mit Weisheit berichten können. Es gelte, in der Theologie Talente zu fördern und dazu auch die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Rektor Prof. Stephan Holthaus sagte, die Gründung habe mit nichts außer einem großen Glauben an Gott begonnen. Der hessische Kultusminister Armin Schwarz dankte in seinem Grußwort der Hochschule für ihren „wertvollen Dienst“. Die theologische Ausbildung helfe, dass christliche Werte in der Gesellschaft erhalten blieben. Link zur FTH: www.fthgiessen.de. (idea/mk)