KARLSRUHE. Die Situation im Nahen Osten ist seit Jahren verfahren. Darum braucht es neue Ansätze, um den Konflikt zu lösen. Das sagte der 1. Vorsitzende von „Christen an der Seite Israels“ (CSI), Luca-Elias Hezel, auf dem Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) in Karlsruhe am idea-Stand im Gespräch mit Daniela Städter. Es sei die Haltung der Bundesregierung, eine Zweistaatenlösung zu fordern. Deutschland investiere „politisch viel, dass die Zweistaatenlösung in die Realität kommt. Nur: Die Menschen im Nahen Osten wollen keine Zweistaatenlösung.“ Schon vor dem 7. Oktober 2023 habe es weder in Israel noch in den palästinensischen Gebieten eine Mehrheit für die Zweistaatenlösung gegeben. Da müsse man sich fragen, ob es dann überhaupt eine Lösung sei: „Wie kann sie funktionieren, wenn sie von den Menschen, die sie betrifft, nicht gewollt ist?“ Welche Lösung auch immer gefunden werde, es müsse eine sein, in der Israel sich selbst verteidigen könne. Hezel: „Es wäre für die Israelis militärischer Selbstmord, wenn sei der Zweistaatenlösung zu 100 Prozent zustimmen. Es gibt auch keinen palästinischen Führer, der Frieden garantieren könne. Die Zweistaatenlösung war nach unserem Dafürhalten und was wir aus Israel hören, schon vor dem 7. Oktober tot und nach dem 7. Oktober mausetot.“ Es müsse über Alternativen nachgedacht werden. Wichtig sei, differenziert zu urteilen. Grundsätzlich brauche es für die palästinensischen Gebiete eine internationale Lösung und Verwaltung, so Hezel. CSI hat einen Business-Bereich, der das Ziel hat, aufstrebende Unternehmen aus Israel mit Firmen in Deutschland zu vernetzen. Der KCF, der seit 1999 alle zwei Jahre stattfindet, will Führungskräfte aus Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft ermutigen, in der Arbeitswelt nach christlichen Werten zu leben. Er hat sich zum größten Wertekongress im deutschsprachigen Europa entwickelt. Der nächste Kongress findet vom 10. bis 12. Juni 2027 in Leipzig statt, gab der idea-Vorstandsvorsitzende Pfr. Helmut Matthies bekannt. Der Karlsruhe Kongress vom 6. bis 8. März mit 2.800 Teilnehmern stand unter dem Motto „Mutig führen. Zukunft gestalten“ und ging der Frage nach, wie christliche Werte dabei helfen können, in herausfordernden Zeiten erfolgreich in Führung zu gehen. (nach idea)